Carmen - "Ballet de Camagüey - Cuba"

Erfolgreiche "Carmen" in Winterthur

Sehr geehrte Damen und Herren

Einige von Ihnen haben sehr wahrscheinlich die Carmen des Choreografen Peter Breuer mit dem Ballet de Camagüey im Theater Winterthur gesehen. Es war ein voller Erfolg – alle Vorführungen bis auf den letzten Platz ausverkauft, begeistertes Publikum das uns sehr emotionellen Applaus geschenkt hat. Es war für die jungen talentierten Tänzerinnen und Tänzer aus Kuba ein unvergessliches Erlebnis, welches sie das ganze Leben nie vergessen werden.
Sehen Sie sich hier einen Auschnitt des Auftritts an.

Ich möchte mich herzlich bei allen Personen bedanken, die uns diese Vorführungen in der Schweiz ermöglicht haben. Allen Sponsoren, Ehrenamtlichen, dem Vorstand von Camaquito, Peter Breuer, dem Team vom Theater Winterthur, dem Musikkollegium Winterthur, dem Dirigenten Mika Eichenholz und auch der Confiserie Sprüngli AG, die uns als Hauptsponsor unterstützt hat. Nun befindet sich das Ballet de Camagüey in Spanien, wo weitere 19 Vorführungen von Carmen auf dem Programm stehen. Und auch dem Kubanischen Botschafter in der Schweiz und seiner Ehefrau, die uns begleiteten und mit ihrer Präsenz uns viel Motivation gaben. Und nicht zu vergessen ist die wichtige Arbeit der Ballettdirektorin, Frau Regina María Balguer Sánchez.

Es waren für uns alle sehr intensive Monate. Auch für mich waren es Zeiten, wo ich an meine Grenzen des Möglichen gestossen bin. Aber seit ich das erste Mal den Peter Breuer getroffen habe, war bei mir diese Vision tief im Herzen verankert. Es gibt nichts Schöneres, als eine Vision zu haben und für diese zu kämpfen und zu leben. Wir haben es geschafft! Wir konnten so den jungen Tänzerinnen und Tänzer einen Traum verwirklichen. Ich bin sehr stolz auf alle, die Camaquito für diese Vision ihr Vertrauen zugesprochen haben und mir in den letzten Monaten die Kraft gegeben haben,  um durchzuhalten. Es war wirklich nicht einfach alles auf die Beine zu stellen und dafür auch die Finanzierung zu sichern. Heute bin ich sehr glücklich dass wir es gewagt haben und der Erfolg des Ballet de Camagüey in der Schweiz spricht für uns. Sehen Sie sich hier eine kurze Dokumentation über das Ballet de Camagüey an. Oder lesen Sie Presseartikel zum Thema.

Seit Gründung von Camaquito vor 17 Jahren war es immer mein Ziel, Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene in Kuba mit diversen Projekten zu unterstützen, ihnen die Lebens- und Arbeitsbedingungen in Camagüey zu verbessern und Zukunftsperspektiven zu geben. Der Erfolg des Ballet de Camagüey hat nachhaltige positive Wirkungen für diese jungen Tänzerinnen und Tänzer. Aber nicht nur für sie, sondern auch für alle anderen Kinder und Jugendlichen, die von unseren Projekten in Camagüey begünstigt werden.

Wir alle haben Träume verwirklicht, so wie es auch in der kubanischen Presse geschrieben wurde: Mark Kuster, fundador de Camaquito, y autor de que el sueño se hiciera realidad“

Ich würde mich sehr freuen, wenn Sie weiterhin unsere Arbeit ideell und finanziell unterstützen würden. Jeder Franken / Euro hilft uns, weitere Träume in Kuba zu verwirklichen. Hier erhalten Sie die Angaben unserer Spendenkontos in der Schweiz, Deutschland und Österreich.

Herzlichst,
Ihr Mark Kuster

Das klassische Ballett-Ensemble „Ballet de Camagüey“ wurde am 1. Dezember 1967 in der gleichnamigen Provinz von Vicentina de la Torre Recio gegründet. Es wurde während zwei Jahrzehnten von Fernando Alonso, Gründer und Schöpfer der Kubanischen Ballettschule, geleitet. Er hat der Institution präzise Technik und Methodik vermittelt und zu internationaler Anerkennung verholfen.

Seit 1997 ist die ehemalige Balletttänzerin Regina María Balaguer Sánchez die Direktorin der Institution. Das Durchschnittsalter der professionell ausgebildeten Tänzerinnen und Tänzer liegt bei 22 Jahren. Das Ensemble bereiste in den letzten Jahrzehnten einige Länder aus Europa, Asien und Amerika, wo es Auszüge aus seinem über 260 Werken bestehenden Repertoire präsentiert hat. Diese Werke gehören zu verschiedenen Stilrichtungen (romantisch, klassisch, neoklassisch und zeitgenössisch).

Carmen von Peter Breuer

Peter Breuer war mit seiner Assistentin Christina Uta im Oktober und November 2016 in Camagüey und hat seine Version von Carmen mit dem „Ballet de Camagüey“ einstudiert. Am 9. Und 10. Dezember 2016 wurde diese im „Teatro Principal“ in Camagüey das erste Mal präsentiert.

Die Inszenierung von Peter Breuers Carmen folgt Mérimées Originalgeschichte, für die er sich begeistert. Sein Tanzstil, den er bei Carmen vermitteln möchte, ist der einer unübersehbaren weiterentwickelten Klassik, welcher sich mit gemässigt moderner Bewegungssprache verbindet. Spitzentanz und federnde Akrobatik schliessen sich da nicht aus, sondern verbinden sich miteinander. Die Bühne ist leergefegt und wird nur durch ein paar farbliche Wandlungen zum neuen Spielort, wie etwa die Szenerie eines vornehmen englischen Salons in Gibraltar, zu der er Edward Elgars „Engima-Varationen“ intonieren lässt. Auf der Bühne entwickelt sich die bekannte Geschichte in vielen kleinen Dramen, die er in tanzt. Man sieht Carmen als Kind, dann als Braut, als erotischen Lockvogel, der den Männern das Geld aus der Tasche stiehlt. Carmen, die Wilde, hat die Auswahl zwischen ganz unterschiedlichen Männertypen: Der eigene Mann Garcias gehört zu den jugendlichen Virilen, Sergeant Don José markiert den leicht martialischen Latin Lover, während Escamillo mit Macht und Sportlichkeit beeindruckt. Bei der Auswahl der Musik hat sich Peter Breuer für eine interessante Variante entschieden. Neben der gut vierzigminütigen Carmen-Suite von Rodion Schtschedrin hat er die spanisch-arabisch geprägte Musik der aus Madrid stammenden Gruppe Radio Tarifa für die Zigeunerszenen ausgesucht.

Peter Breuer (Deutscher Choreograf und Direktor des Balletts Salzburg)

Es gibt nur wenige Tänzer aus Deutschland, die eine international beachtete Karriere machten – Peter Breuer ist einer von ihnen. Seit Anfang der 1960er Jahre prägte er zudem die deutsche Tanzlandschaft massgeblich, inspirierte Choreografen und war nachfolgenden Tänzergenerationen ein Vorbild. Seine Bühnenlaufbahn begann 1961 und endete in den späten 1980er Jahren; erste eigene Choreografien entstanden Anfang der 1980er Jahre. Seit 1991 bis heute arbeitet Peter Breuer als Ballettdirektor und Chefchoreograf mit dem Ballett am Salzburger Landestheater.

Erste Choreografien entstanden Anfang der 1980er für die Bayerische Staatsoper, die Deutsche Oper am Rhein, die Berliner Staatsoper Unter den Linden und für die Budapester Staatsoper.

In den ersten Jahren in Salzburg als Choreograf und Direktor etablierte er die Tradition grosser Erzählballette kontinuierlich an diesem Theater und feierte mit zahlreichen Uraufführungen wie „Medea“, „Sommernachtstraum“, „Bolero“, „Tschaikowsky“ und „Marilyn“ große Erfolge bei Kritik und Publikum. Zu Peter Breuers Kreationen gehören unter anderem „Marie Antoinette“, eine Neufassung der „Puppenfee“ sowie die Erfolgsproduktion „Blues im Berg“.

Peter Breuer erhielt folgende Ehrungen:

  • 1967 den Förderpreis des Landes Nordrhein Westfalen
  • 2005 den Maja Plisetskaya-Preis für die beste CARMEN
  • 2007 Österreichisches Ehrenkreuz für Wissenschaft und Kunst
  • 2011  Internationaler Preis für Kunst und Kultur Stadt Salzburg
  • 2015 den „Deutschen Tanzpreis“

Fotos Hajo Koster, www.hajofoto.ch

Sponsoren und Partner:

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